Kurt Georg Kiesinger

deutscher Politiker; CDU; Bundeskanzler 1966-1969; Bundesvorsitzender der CDU 1967-1971; Ministerpräsident von Baden-Württemberg 1958-1966; Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarats 1950-1958, deren Vizepräsident 1955-1958; MdB 1949-1958 und 1969-1980

* 6. April 1904 Ebingen (heute zu Albstadt)

† 9. März 1988 Tübingen

Wirken

Kurt Georg Kiesinger, kath., war der Sohn eines kaufmännischen Angestellten. Er verlor schon im Alter von einem halben Jahr die Mutter und lebte ein Jahr bei den Großeltern, bis sich der Vater wieder verheiratete. Er wurde dann unter sechs Stiefgeschwistern in bescheidenen Verhältnissen groß. Nach dem Besuch der Realschule in Ebingen und des katholischen Lehrerseminars in Rottweil machte K. das Abitur an einem Stuttgarter Gymnasium. Ein Jugendfreund seines Vaters ermöglichte K., der einige Zeit auch als Fabrikarbeiter tätig war, ab 1925 das Studium zuerst der Philosophie und Geschichte in Tübingen. Nach zwei Semestern wechselte er nach Berlin und studierte Rechts- und Staatswissenschaften (1931 erste, 1934 zweite juristische Staatsprüfung). Als Student hatte er enge Bindungen zum Verband katholischer Studentenvereine (K.V.) und zum Akademischen Goerres-Ring.

K. wollte eigentlich Hochschullehrer werden, war dann aber von 1935 an in Berlin als Rechtsanwalt beim Kammergericht tätig. Außerdem wirkte er bis Anfang 1945 als privater Rechtslehrer. Über seine, im Ausland gelegentlich kritisierte, sog. NS-Vergangenheit (einf. Parteimitglied 1933-45) ...